
In meinem neuen E-Bike ist ein smartes System von Bosch verbaut, wo Motor, Akku, Bildschirm und Bedieneinheit über Bluetooth miteinander verbunden sind. Gesteuert wird das alles über die eBike Flow App …
Die Bosch eBike Flow App steht kostenfrei für iPhone & Watch und für Android bereit. Ich habe die App am iPhone und auf der Watch oben, um mein Kalkhoff Image 7.B Excite+ E-Bike zu bedienen. Eine Registrierung ist dabei Voraussetzung, da unbedingt eine SingleKey ID (ehemals Bosch ID) benötigt wird. An der hängt dann das gesamte System. Ist auch gleich ein kleiner Zusatzschutz bei Diebstahl.

Im ersten Schritt gehört smarte Bosch-System im E-Bike mit dem Smartphone verbunden und wird dabei mit der Bosch ID verknüpft. Das klappte bei mir völlig problemlos und es wurde beim Erststart gleich ein Over-the-air Update für die smarten Komponenten übertragen. Ist das erledigt, können weitere Services verknüpft und Einstellungen getätigt werden.
Startbildschirm
Am Startbildschirm werden laufend aktualisiert die wichtigsten Informationen angezeigt. Dazu gehören zum Beispiel der Akkustand in Prozent, die geschätzte Rest-Reichweite im gewählten Modus, die Fahrmodi, die Fahrleistungen in den einzelnen Modi, geplante Wartung sowie Fachhändler. Außerdem wird auf neue Funktionen hingewiesen. Es lassen sich andere Apps / Services verbinden – dazu gehören derzeit Komoot, Strava und Apple Health (inklusive Synchronisation der Daten). Da ich Health und Komoot verwende, stellte ich die Verknüpfung zu diesen beiden Services her.
Über die vier Reiter (Home, Fahren, Statistiken, Einstellungen) ganz unten, gelangt man zu den einzelnen Bereichen. Zwei Punkte möge ich dabei extra anführen:
• In den Einstellungen findet sich auch Informationen zu den einzelnen smarten Komponenten, ein digitales Servicebuch, die E-Bike Updates und der Transportmodus.
• Activity Tracking: Auf Wunsch lassen sich Tour und Fitnessdaten aufzeichnen, sobald losgefahren wird. iPhone-Nutzer können die Daten mit Health synchronisieren lassen. Wird eine Pause eingelegt, pausiert auch die Aufzeichnung der Fahrt. Auf Wunsch können alle bisherigen Fahrten gelöscht werden.

eBike Lock
Wird diese Funktion aktiviert, so wird das verbundene Smartphone zum digitalen Schlüssel für die Motorunterstützung des verbundenen E-Bikes. Beim Abschalten wird die Motorunterstützung automatisch gesperrt. Beim Einschalten wird der Motor nur aktiviert, wenn er mit dem Smartphone entsperrt wird. Die Erkennung erfolgt via Bluetooth. Töne und Symbole signalisieren den Zustand. Die Lock-Funktion lässt sich jederzeit in der App wieder deaktivieren.
Hinweis: Sollte der Akku vom verbundenen Smartphone leer sein oder das Gerät verlustig geraten, so ist leider keine Notfall-Aktivierung vorgesehen. Das Rad lässt sich nur mehr ohne elektrische Unterstützung bewegen. Der Weg danach: Auf einem anderen / neuen Smartphone die App installieren und mit der selben Bosch ID anmelden. Ich würde mir hier auch eine alternative Entsperrung wünschen. Zum Beispiel via Apple Watch.
eBike Alarm
Als ergänzender Schutz vor Diebstahl lässt sich der eBike Alarm aktivieren. Voraussetzung ist ein verbautes Bosch ConnectModule, das etwa 100 Euro kostet. Das Alarm-Service kostet ca. 5 Euro / Monat bzw. ca. 40 Euro / Jahr. Die ersten 12 Monate sind (ohne automatisch Verlängerung) gratis dabei und somit ist ausreichend Zeit zum Testen vorhanden
Ist der eBike Alarm eingeschaltet, so wird er automatisch aktiviert, sobald das E-Bike ausgeschaltet wird. Die Motorunterstützung ist deaktiviert und der Alarm bleibt solange aktiv, bis er mit dem gültigen digitalen Schlüssel wieder deaktiviert wird. Der Standort des E-Bikes und der Sicherheitsstatus wird in der App angezeigt.
Bei leichten Bewegungen (nicht Berührungen) des Rads reagiert das System mit einem akustischen und visuellem Alarm. Wird das E-Bike stark bewegt, dann ertönt sogleich ein Alarm, es werden Benachrichtigungen aufs verbundene Smartphone geschickt, die GPS Tracking-Funktion startet und die Position des E-Bike lässt sich in der App verfolgen.
Ride Screen
Der Ride Screen macht dann Sinn, wenn sich das Smartphone im SmartphoneGrip (kostet ca. 50 Euro) am Lenker befindet. Wenn – wie auf meinem E-Bike – schon ein Kiox 300 Display montiert ist, wird gleich die selbe Basishalterungen genutzt. Ein Wechsel zwischen SmartphoneGrip und Kiox-Display ist somit ruckzuck erledigt.

Angezeigt werden die aktuelle Geschwindigkeit, die Fahrtdauer, die Fahrstrecke, der Akku-Ladestand. Das Umschalten zwischen Ride Screen und Navigation erfolgt über die Bedieneinheit – auf meinem E-Bike mit der LED Remote. Wer – so wie ich – eine Apple Watch verwendet und diese mit der App verbindet, der bekommt auch die aktuelle Herzfrequenz angezeigt.
Navigation und Routenplanung
Mit dabei ist eine Offline-Navigation und Routenplanung. Als Kartenmaterial werden Mapbox und OpenStreetMap verwendet. Die Routenplanung wird in der App erledigt. Dort erfolgt die Auswahl des Routenprofils. Optional lässt sich eine Verbindung mit Komoot herstellen und die Routen übertragen.

Am Smartphone gibt’s eine dem Routenprofil angepasste Kartendarstellung mit Zusatzhinweisen (z.B. geschätzte Ankunftszeit, Entfernung, aktuelle und durchschnittliche Geschwindigkeit, Akkustand, geschätzte Restkilometer, Uhrzeit). Am Kiox 300 Display ist es eine simplere Linienführung mit Abbiegehinweise. Und vielleicht wird da mal mit einem Update noch eine Kartenanzeige nachgereicht.

Was ich gerne nutzen würde, das ist die Verbindung mit Komoot. Da kann ich in Komoot am MacBook eine Route planen, diese mit der Flow-App synchronisieren und direkt am Kiox 300 navigieren. Das würde auch super funktionieren, wenn diese Funktion nicht permanent abstürzen würde. Ich hoffe, dass hier ein Update nachgereicht wird. Dann könnte ich das direkt nutzen und nicht über den „Umweg“ Komoot am iPhone.
Individuelle Fahrmodi
Die vorhandenen Fahrmodi (bei meinem E-Bike sind das Turbo, Eco, Tour und Auto) lassen sich an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Einzeln einstellbar sind da über Schieberegler:
• Unterstützungsstufe des Fahrmodus – 10 Stufen
• Dynamik (beeinflusst, wie schnell die Drive Unit auf den Krafteinsatz reagiert) – sanft bis kraftvoll in 10 Stufen
• maximale Geschwindigkeit mit elektrischer Unterstützung – von 10 bis 25 km/h
• maximales Drehmoment – von 10 bis 85 Nm

Das habe ich selbstverständlich gleich meinen Wünschen angepasst. Wirkt sich beim Fahren spürbar aus.

Update 7.8.23: Mit dem heutigen Update sind ein paar weitere Funktionen dazugekommen. Auf Basis von Kiox 300 / 500. Beispielsweise:
- Mit dem Display lässt sich das System (durch Abziehen aus der Halterung) sichern und entsichern. Zudem können mehrere Displays als Schlüssel verwendet werden.
- Die Funktion „automatisch entsperren“ lässt sich deaktivieren, damit sich das E-Bike nicht automatisch entsperrt, wenn man in der Nähe ist. Alternativ kann man über die „Halten zum Entsperren“-Taste in der App das E-Bike entsperren.
- Der Bildschirm kann personalisiert werden. Bereit stehen mehr als 30 verfügbare Informationen. Layouts sind mit ein, zwei oder drei Kacheln vorhanden.
eBike Flow App – zusammengefasst
Für mich ist die eBike Flow App eine leiwande Ergänzung zum E-Bike. Ich nutze da fast alle Möglichkeiten und bin schon neugierig, was künftig mit Updates noch dazukommt.