
Ich mache mit einem Freund öfters auch Kulinarik-Tagesausflüge und wir besuchen dabei kleinere Städte, die von Wien aus flott mit dem Zug erreichbar sind. Diesmal war Olmütz im Zentrum Mährens an der Reihe. Denn Olomouc gehörte zu den wichtigsten Städten im böhmischen Königreich und ist heute eine lebendige Studentenstadt …
Abfahrt vom Wiener Hauptbahnhof war um 8:10 Uhr mit einem EC. Mit Umsteigen in Prerov in einen RR. Günstig mit ÖBB-Sparschiene um 18 Euro für hin & retour pro Person. Die Gesamtfahrzeit – inklusive Aufenthalt beim Umsteigen – betrug ungefähr zwei Stunden und zwanzig Minuten.

Wunderschöne Sehenswürdigkeiten mit reichlich Barock
Olmütz ist eine leiwande Stadt mit historischer Altstadt, wo sich prächtige Bürgerhäusern aneinanderreihen. Sehenswert sind zum Beispiel die alte Universität, der obere Marktplatz mit der 35 Meter hohen barocken Dreifaltigkeitssäule (UNESCO Weltkulturerbe), …

… der untere Platz mit der Mariensäule, die kunstvoll verarbeitete astronomische Uhr am Rathaus aus dem Jahre 1422, der 75 Meter hohe Turm (wer mag, der kann ihn besteigen), der Wenzelsdom, die Moritzkirche (mit der größten Orgel in Tschechien) sowie die Olmützer “Festung” und Burg. So nebenbei: Am wuchtigen Empfangsgebäude des Bahnhofs weist das Flügelrad (das weltweite Symbol der Eisenbahner) den ungefähren Weg ins Zentrum.

Kulinarischer Streifzug: Quargel, Bier und Kaffee
Erste Station war das Cafe La Fee in der Ostruzhnicka 13. Ein kuscheliges, gemütliches Lokal mit Garten. Wir bestellten uns – von Pedron Caffè – einen Cappuccino und Espresso doppio, die beiden wunderbar schmeckten.

Zum Mittagessen kehrten wir in die Moritz Brauerei in der Nešverova 2 ein. Denn dort wird nicht nur hausgemachtes Bier gezapft, sondern – im Keller – auch Bierhaus-Spezialitäten serviert. Wir bestellten uns zwei Mittagsmenüs (Kartoffelsuppe und Gulasch) und zwei Krügerl Hausbier. Zusammen um knapp 13 Euro.

Eine Alternative fürs Mittagessen wäre die Hanacka hospoda in der Dolni namesti 38. Die habe ich schon für den nächsten Besuch vorgemerkt.
Nach einem guten Mittagessen gehört ein starker Espresso. Den schlürften wir im Cafe Jan in der Havlíčkova 11. Ein kleines, angenehmes Lokal mit gutem Kaffee.
Ein beeindruckendes, modernes Lokal ist das Cafe New One in der Tr. Svobody 21. Hier fühlten wir uns gleich pudelwohl. Wir bestellten uns zwei Prosecco und zwei Zitronentartelettes. Ein wohlschmeckende Jause um umgerechnet 10 Euro.

Nächste Station war das Kafe Jak Lusk in der Třída Svobody 4. Ein wunderbarer Ort, wo Kaffee mit viel Leidenschaft zubereitet wird. Und der Espresso doppio mundete.

Danach besuchten wir das Kikafe in der Sokolská 44. Ein klitzekleines Lokal mit eigener Rösterei. Der Chef bereitete uns einen kräftigen Espresso mit Bohnen aus Costa Rica zu.

Olmützer Quargel, auf tschechisch Olomoucké tvarůžky. Wer kennt den Sauermilchkäse mit Rotschmiere nicht. Zumindest vom leichten Geruch her. Angeblich wurde er bereits im 15. Jahrhundert hergestellt. Der durfte selbstverständlich nicht fehlen, wenn wir schon mal in seiner Heimatstadt verweilen. Genossen haben wir ihn im Svatovaclavsky Pivovar in der Marianska 4. Zusammen mit einem frisch gezapften Hausbier Spezial.

Am Weg zurück zum Bahnhof (der Zug fuhr um 17:31 Uhr ab) besuchten wir noch die schicke Coffee Library in der Biskupske nam. 1. Junges Publikum, guter Kaffee und eine leiwande Stimmung.

Kulinarik-Ausflug nach Olmütz – unser Fazit
Uns hat es in Olomouc großartig gefallen. Eine leiwande Stadt, ausgezeichnetes Essen und Trinken sowie guter Kaffee. Somit kommen wir nochmals im Sommer, wenn es wärmer ist und das Leben von drinnen nach draußen strömt.