
Da ich noch nie in Regensburg war, machte ich gestern einen Tagesausflug in diese leiwande Stadt. Um mir die zahlreichen Sehenswürdigkeiten anzusehen und um lokale Kulinarik zu genießen …
Angereist bin ich gemütlich mit einem ICE. Los ging’s um 6:50 Uhr vom Wiener Hauptbahnhof. Der Preis: 64 Euro für hin & retour inklusive Sitzplatz-Reservierung. Selbstverständlich fehlte im Zug nicht mein Frühstück mit – daheim frisch aufgebrühtem – Kaffee, Orangensaft und einen Gugelhupf vom Bäcker.

Durch die zeitige Abfahrt von daheim war ich schon um halb elf herum in Regensburg. Erste Station war daher gleich die Bohnenfee Kaffeerösterei in der Oberen Bachgasse 9, wo ich mir einen kräftigen Espresso bestellte, bevor es mit der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt an den drei Flüssen (Donau, Regen, Naab) los ging. Der Kaffee schmeckte exzellent und im Geschäft gab es eine große Auswahl an Sorten sowie an Zubehör. Super für einen Kaffeeliebhaber wie mich. Mitgenommen habe ich mir gleich drei Bohnensackerl für Filterkaffee: Finca Don Juan (Dominikanische Republik), El Jaguar (Guatemala) und Doce Diamantina (Brasilien).
Update: Das Geschäft ist leider geschlossen worden.

Angesehen habe ich mir beispielsweise den Dom St. Peter (102 Meter hohe gotische Kathedrale mit zwei Orgeln), die mittelalterliche Altstadt mit ihren verwinkelte Gassen und dem Bismarckplatz, die Alte Kapelle (875 errichtet), den Salzstadel, den Haidplatz (einstiger Fest- & Turnierplatz), den Baumburger Turm (zweithöchster Hausturm der Stadt), das Fürstliches Schloß Thurn und Taxis, die Basilika St. Emmeram (sakraler Bau), das Goliathhaus (monumentale Patrizierburg), das alte Rathaus / document Reichstag, das neue Rathaus, …

… das gotische Runtingerhaus, die Steinerne Brücke (ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst), den gemütlichen Stadtteil Stadtamhof, das Ostentor (gotisches Stadttor), den goldenen Turm (50m hoher Patrizierturm – mit Panoramablick), die Porta Praetoria (das älteste Bauwerk der Stadt – von den Römern) sowie die Jahninsel (eine kleine Halbinsel in der Donau).

Fürs Mittagessen suchte ich mir eine Regensburger Institution aus, die erstmalig bereits 1378 erwähnt wurde: Wurstkuchl, die historische Wurstküche der Stadt. Die Bratwürste werden in der eigenen Metzgerei täglich frisch produziert und sollen die besten der Stadt sein. Ich genoß sie vom Rost mit Sauerkraut. Und dazu ein Jacob altbayerisch Hell vom Faß. Bei Schönwetter gibt’s einen gemütlichen Schanigarten direkt an der Donau.
Geschmeckt hat es großartig und die Wurstküche ist sehenswert. Zumindest dann, wenn man einen Blick ob der langen Schlange davor erhascht.

Nach so einem guten Essen gehört ein kräftiger Kaffee. Diesen trank ich im Café 190° von der Rehorik Rösterei am Brixener Hof. Bestellt habe ich mir einen wunderbaren Cold Brew. Und gekaut habe ich mir auch gleich zwei Sorten für daheim: Spätlese Sao Silvestre (Brasilien) und La Passeio Estate (Brasilien).

Was mir beim Vorbeigehen gut gefallen hat, wo ich aber aus Zeitgründen nicht mehr einkehrte: Anna liebt Brot und Café. Untergebracht in einer alten Schnupftabakfabrik in der Gesandtenstraße 5. Sah sehr einladend aus.

Zur Jause besuchte ich eine zweite Institution der Stadt: Dampfnudel Uli am Watmarkt 4. Auf eine traditionelle Mehlspeise der süddeutschen und österreichischen Küche. Beschrieben wie folgt: “In Milch und Fett gedämpfte Hefenudeln, die auf der Herdplatte gebacken werden. Sie gehen im Dampf mächtig auf, sind oben weiß und backen unten golden an. Beim Uli bräunen sie noch fünf Minuten im Ofen nach, dann erst laufen sie zu Dampfnudeln in Höchstform auf.” Und das Versprechen wurde gehalten. Ein Traum.

Und wie immer, wenn ich in Bayern bin, gönnte ich mir vor der Heimfahrt noch ein Abschiedsbier vom Faß in einem gemütlichen Biergasthof. Ausgesucht habe ich mir dafür die Oma in da Antn, daheim in der Badstraße 32, direkt an der Donau. Gemütlich im Gastgarten unter Kastanienbäumen sitzend bestellte ich mir ein Bischofshof Original 1649 Helles vom Faß. Sehr süffig.

Selbstverständlich kaufte ich für daheim auch wieder typische süße Spezialitäten. In der Conditorei Confiserie Pernsteiner holte ich Domspatzen Pralinen und Karmeliten Trüffel. Nicht günstig, aber köstlich.
Der ICE fuhr dann um 17:26 Uhr – mit ein paar Minuten Verspätung – zurück Richtung Wien. Als Bordverpflegung holte ich mir vorher noch bei einem Bäcker zwei Brez’n mit Obatzter.

Tagesausflug nach Regensburg – mein Fazit
Eine wunderschöne Stadt, ausgezeichnetes Essen und Trinken, eine gemütliche Bahnfahrt. Es war wieder eine leiwande Kurzreise.