
Ich wollte schon länger so ein smartes Türschloss der Grazer Firma Nuki ausprobieren. Jetzt war es soweit und ich montierte das neue Smart Lock 3.0 in der Pro-Version. Mit WLAN und wiederaufladbarem Akku …
Vom Smart Lock 3.0 stehen zwei Varianten zur Auswahl: Standard (um knapp 150 Euro) und Pro (um knapp 250 Euro). In der Pro-Variante ist WLAN integriert (sonst wäre für Fernzugriffe eine Bridge notwendig), es ist ein wiederaufladbares Akku-Pack vorhanden (statt Batterien), der Drehknauf ist aus Aluminium-Finish (statt Kunststoff) und es steht Unterstützung für Alexa sowie Google Home bereit.
Hatte ich anfangs etwas Bedenken, dass sich das Nuki in Abwesenheit irrtümlich aufsperren könnte, so ist das mulmige Bauchgefühl nach kurzer Zeit verschwunden. Wer zum Beispiel im Urlaub ganz sicher sein will: Bei der Abreise einfach den Akku entnehmen. Das Schloss lässt sich jederzeit per Schlüssel und Drehknauf auf-/zusperren!
Ein einfache und flotte Montage & Demontage
Das Smart Lock ist einfach und flott am Schließzylinder zu montieren. Dabei wird eine der beiden mitgelieferten Montageplatten – abhängig vom Überstand des Zylinders – entweder angeklebt oder mittels Schrauben an den Zylinder geklemmt. Auf diese Platte wird dann das Smart Lock aufgesteckt.

Ist ruckzuck erledigt und lässt sich jederzeit rückstandsfrei wieder entfernen. Somit perfekt auch für Mietwohnungen geeignet. Hinweis: Wer nicht selbst montieren will, der kann auch das Nuki Installationsservice in Anspruch nehmen.
Nuki Smart Lock 3.0 Pro – Eckdaten ergänzt um Kommentare
• Gesendet wird via Bluetooth 5 und WLAN 802.11n (ausschließlich mit 2,4 GHz). Mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Verwendet wird dabei – wie beim eBanking – das „Challenge Response“-Verfahren. Dabei wird jeder Sperrbefehl nur ein einziges Mal verwendet. Zum Nachlesen: Nuki hat dazu eine informative Geschichte „Wie sicher sind Smart Locks?“ veröffentlicht.
Das Ansprechverhalten ist akzeptabel, auch wenn es doch kurze Verzögerungen gibt.
• Das Power Pack bietet eine Kapazität von 12 Wh (2.500 mAh). Geladen wird es via USB-C, was in maximal zehn Stunden erledigt ist. Der Akku lässt sich zum Aufladen entnehmen, kann aber auch im Smart Lock geladen werden. Es sind zwei USB-C Buchsen vorhanden, damit der Zugang aus jeder Richtung gewährleistet ist. Eine Akkuladung reicht für bis zu vier Monate Betrieb – bei acht Sperrvorgängen pro Tag. Ob das so stimmt, das werden dann die nächsten Wochen und Monate zeigen.
Wenn der Akku nur mehr ca. 20% Kapazität hat, wird eine Warnung geschickt. Wenn der Akku komplett leer ist, dann lässt sich das Schloss weiterhin per Schlüssel sperren und der Drehknauf betätigen.

• Im Drehknauf vom Smart Lock befindet sich eine Taste: 1× kurz drücken, um auf- oder zuzusperren. Alternativ kann dies auch durch den Drehknauf erfolgen. Wird die Taste zweimal schnell hintereinander gedrückt, so wird das Schloss aufgesperrt (falls es das nicht ohnehin ist) und nach 20 Sekunden automatisch wieder zugesperrt. Das nennt sich „Lock ’n’ Go“ und lässt sich jederzeit wieder durch erneutes Zweimaldrücken abbrechen. Ein Leuchtring und eine rote LED zeigen den aktuellen Zustand.
Das Öffnen und Schliessen ist zwar laut, aber erträglich. Zum Vergleich: Ein Freund von mir hat noch das Vorgängermodell und das ist lauter.
• Da der Zylinder über eine Not- und Gefahrenfunktion (eine wichtige Voraussetzung) verfügt, kann jederzeit außen mit dem Schlüssel auf-/zugesperrt werden.
• Optional kann die Verwaltung auch übers Web und einem Desktop erfolgen. Dazu ist eine einmalige Registrierung notwendig. Tipp: 2FA aktivieren. Für mich als Apple-Nutzer interessant: Es steht Unterstützung für Apple HomeKit bereit, was tadellos klappt. Bei Bedarf stehen auch Alexa und Google Home bereit.
• Das „Bluetooth Pairing“ lässt sich auf Wunsch in den Einstellungen deaktivieren. Damit wird verhindert, dass sich andere Smartphones mit dem Smart Lock koppeln können. Neue Benutzer lassen sich danach nur noch via Einladungscode hinzufügen.
• Erhältlich ist das Smart Lock Pro in Schwarz oder Weiß. Die Abmessungen der Pro-Version betragen 110x60x60 mm, das Gewicht liegt bei 580 Gramm. Wir entschieden uns für die weiße Variante, passend zur Eingangstür.
• Optional stehen zwei Service-Pakete zur Auswahl: Care & Protect (mit 24/7 Schlüsseldienst-Versicherung, Premium Support und sofortigem Produkttausch. Um 4,90 Euro monatlich – die ersten 30 Tage sind gratis) und Guarantee Plus (3 Jahre Garantie und sofortiger Produkttausch – k ostet einmalig 24,90 und muss innerhalb der ersten 30 Tage abgeschlossen werden).
• Wer mag, der kann dem Nuki Club beitreten. Die kostenfreie Anmeldung erfolgt direkt in der App mit E-Mail-Adresse, Name und Passwort. Ich bin dabei.
Die Ersteinrichtung ist ruckzuck in der App erledigt
Die Nuki-App steht kostenfrei für Android / diverse Smartwatches sowie für iPhone & Watch bereit. Hier erfolgen die Einrichtung sowie die Verwaltung des Smart Locks. Alle Schritte sind dabei selbsterklärend und somit sollte es zu keinen Problemen kommen.

Der Ablauf der Ersteinrichtung ist ungefähr so:
• Das gewünschtes Gerät aus der Liste wählen – in unserem Fall „Smart Lock“ und auf „Smart Lock einrichten“ klicken.
• Zum Bluetooth-Koppeln die Taste am Smart Lock drücken. Das Gerät wird gesucht und verbunden.
• Dem Smart Lock einen eigenen Namen geben.
• Die Art des Türgriffs auf der Außenseite angeben – zur Auswahl stehen Drücker, drückerbetätigtes Schloss oder Knauf / Stange.
• Einen individuellen 4-stelligen Sicherheitscode für den Zugriff auf die Verwaltung des Smart Locks eingeben. Diesen kann sich die App gleich merken oder er kann immer manuell eingegeben werden.
• Das Schloss kalibrieren lassen.
• Mitteilungen aktivieren auf Ein oder Aus stellen.

Ist das alles erledigt, wird eine Checkliste zum Abarbeiten angezeigt. Mit den Einträgen Door Sensor aktivieren, integriertes WLAN aktivieren, Benutzer einladen, HomeKit einrichten, Demo ansehen und Nuki Club beitreten. Das kann gleich erfolgen oder später.
Verwaltet wird alles über die Nuki Smart Lock App
Die App selbst ist übersichtlich aufgebaut und bietet eine Menge an Möglichkeiten. Daher sollte man sich etwas Zeit nehmen und sich damit beschäftigen. Ein paar der wichtigsten Funktionen lesen sich so:
• Es lassen sich Produkte hinzufügen und verwalten. Einfach das gewünschte Produkt aus der Liste auswählen und den Beschreibungen am Bildschirm folgen. Das klappt in der Praxis tadellos.
• Zu den allgemeinen Funktionen der App zählen beispielsweise Benachrichtigungen (Sound, Vibration), das Anlegen von Shortcuts (häufig benötigte Aktionen mit Sprachbefehlen in Bluetooth-Reichweite ausführen), Verbindungsstatus ansehen (Bluetooth, WLAN), Aktionen beim Wischen am Bildschirm nach rechts / links ((Intelligent, Aufsperren, Zusperren, Tür öffnen, Lock ’n‘ Go, keine Funktion) sowie Sicherheit (App per Face ID / Touch ID entsperren).

• Optional lässt sich das Sperrprotokoll aktivieren. Darin wird exakt aufgelistet, wer wann und wie die Tür gesperrt hat.
• Für Hausbewohner und Gäste lassen sich Zutrittsberechtigungen vergeben, verwalten und löschen. Es lassen sich Einladungscodes (sind 48 Stunden gültig und verfallen danach automatisch) erstellen und versenden. Für die Zutrittsberechtigungen sind Begrenzungen und wiederholende Zeiten möglich.
• Wird die Funktion „Auto Unlock“ aktiviert, so sperrt das Smart Lock von selbst die Tür auf, wenn ich nach Hause komme. Dies wird über eine Kombination von GPS, Geofences und Bluetooth umgesetzt.

• Die Funktion „Auto Lock“ sperrt die Tür automatisch, wenn sie für eine gewisse Zeit geöffnet war. Die gewünschte Zeitdauer kann selbst von 30 Sekunden bis zu 30 Minuten eingestellt werden.
• Praktisch ist auch „Lock ’n‘ Go“, das durch zweimaliges Drücken des Buttons am Smart Lock aktiviert wird. Damit wird die Tür aufgesperrt (falls sie zugesperrt war) und nach Verlassen der Wohnung / des Hauses automatisch hinter mir wieder zugesperrt. Das Zeitfenster kann selbst zwischen 5 und 60 Sekunden festgelegt werden.
• Ist „Smart Notifications“ eingeschaltet, so bekomme ich eine Push-Mitteilung, wenn ich mich in der Nähe des Smart Locks befinde. Zum schnelleren Aufsperren der Tür, ohne die App öffnen zu müssen.
• Bei aktiviertem „Smart Warning“ bekomme ich eine Warnung, falls ich mich von der Tür entferne und diese noch unversperrt ist. Ohne die App zu öffnen, lässt sich die Tür schnell zusperren.

• Mit der Zeitsteuerung kann ich bei Bedarf festlegen, zu welchen fixen Uhrzeiten am Tag die Tür automatisch gesperrt werden soll. Möglich sind bis zu zehn verschiedene Sperrzeiten.
• Ist der Nachtmodus aktiv, so wird die Tür automatisch zugesperrt und der Energiesparmodus eingeschaltet. Der Zeitraum lässt sich dabei selbst festlegen. Optional können auch alle „Auto Unlock“-Befehle abgelehnt werden.
• Für Smart Lock stehen darüber hinaus noch viele weitere Einstellungen bereit. Dazu gehören zum Beispiel die Haltedauer der Falle (wie lange beim Öffnen der Tür die Falle gehalten werden soll), die Umdrehung beim Sperren (360° oder 720°) oder die Helligkeit der LED am Drehknauf.

• Auf der Watch wird der Status angezeigt und das Smart Lock lässt sich aufsperren oder zusperren. Zudem steht Nuki als Komplikation für Ziffernblätter bereit.
• Für den Homescreen am iPhone stehen drei Widgets bereit: Ein kleines Widget (Aufsperren) sowie zwei große Widgets (Aufsperren, Zusperren, Tür öffnen, Lock ’n‘ Go).
Zubehör: Door Sensor, Fob, Keypad, Opener, Universal Cylinder
Ergänzend zum Smart Lock steht bei Bedarf auch gleich passendes Zubehör zur Auswahl. Beispielsweise:
• Door Sensor: Um nicht nur den Zustand aufgesperrt / zugesperrt zu sehen, sondern auch Tür offen / zu.
• Fob: Mit dieser kleinen Fernbedienung lässt sich die Tür auch ohne Smartphone öffnen.
• Keypad: Das staub- und wasserfeste Keypad bietet den Zugang per 6-stelligem Zutrittscode.
• Opener: Wenn auch eine vorhandene Gegensprechanlage mit dem Smartphone gesteuert werden kann.
• Universal Cylinder – ein preisgünstiger, hochwertiger Schließzylinder
Nuki Smart Lock 3.0 Pro – zusammengefasst
Das Smart Lock 3.0 Pro von Nuki funktionierte tadellos. Die Montage war simpel und die App ist übersichtlich sowie verständlich. Und mein Spieltrieb hatte zudem auch seinen Spaß.