Gekauft: WaterRower mit SmartRow – ein elegantes Rudergerät aus Holz, das die Gegebenheiten auf dem Wasser simuliert

WaterRower Rudergerät aus Eschenholz | Foto © WaterRower
WaterRower Rudergerät aus Eschenholz | Foto © WaterRower

Da ich regelmäßig Ausdauertraining mache, entdeckte ich im Fitnesscenter meine Freude am Rudern. Da wir das gerne zu Hause machen wollen, kaufte ich uns ein leiwandes Rudergerät aus Holz: WaterRower …

Das Rudergerät aus Holz wurde 1988 vom amerikanischen Ruderer John Duke erfunden und will beim Rudertraining auf dem Lande möglichst real die Gegebenheit auf dem Wasser spiegeln. Denn der Widerstand wird im Wassertank durch ein ergonomisch geformtes Wasserpaddel erzeugt. Gleichmäßig und ruckelfrei. Der Widerstand wird dabei nicht manuell eingestellt, er wird alleine durch den Krafteinsatz bestimmt.

Anmerkung: Das Service bei WaterRower ist katastrophal. Anfragen werden – falls überhaupt – irgendwann beantwortet. Bestellanfragen bleiben unbeantwortet. Telefonische Erreichbarkeit ist ein Geduldsspiel. Ein guter Freund von mir wollte auch so einen WaterRower und hat nach ein paar Tagen resigniert und kaufte sich das fast baugleiche Topium Rudergerät. Ich kann ihn voll und ganz verstehen!

WaterRower Connect App
WaterRower Connect App

Zur Auswahl stehen verschiedene Materialien wie Esche, Eiche, Kirsche, Nuss, Shadow, Club, Alu oder Edelstahl. Mit Fußauflage (in der Höhe verstellbar), Rollsitz (mit acht kugelgelagerten Rollen aus abnutzungsfreiem Polyurethan und anatomisch geformtem Polster) sowie Schienen und Standfüßen aus Kautschuk. Die Aufbewahrung kann senkrecht bei wenig Platzbedarf erfolgen – der Schwerpunkt liegt dabei am Tank, d.h. ohne viel Kraftaufwand am Schienenende hochzuheben.
Wir entschieden uns für die Variante in Esche. Denn die gefällt uns vom Holz her und das Gerät war lagernd.

Bei fast allen Modellen dabei ist ein S4-Leistungsmonitor, der einige Möglichkeiten und Daten liefert: Intensität (Geschwindigkeit) in Meter pro Sekunde (m/s), frei wählbare Zeit (500 Meter oder 2.000 Meter), Watt und Kalorienverbrauch je Stunde, Schlagzahl (Anzahl der Schläge pro Minute), Distanz in Meter und Kilometer, vorprogrammierbare Zeit, Herzfrequenz (wenn ein Brustgurt verwendet wird), Zonentraining (nach dem Training lassen sich zusätzlich die Summe der Ruderschläge sowie die dafür benötigte Zeit ablesen).

Los geht’s beim WaterRower preislich ab knapp 1.100 Euro. Auf Wunsch gibt’s gegen Aufpreis ein ComModule mit wiederaufladbarer Batterie, das die Ruder- und Fitnessdaten ans Smartphone zur “Connect”-App (für iPhone & iPad sowie für Android) sendet.

Wer mag, der kann damit auch Kinomap verbinden und ein bisserl Realität ins Training bringen. Darauf werden wir aber verzichten, da dies beim Rudern keine zusätzliche Motivation bringt. Beim Radfahren wäre das eine ganz andere Geschichte.

SmartRow App
SmartRow App

Für noch mehr Realismus beim Rudern will das FlowRow Board sorgen. Das wird unter die Füsse des Rudergeräts gestellt. Durch den flexiblen Mittelteil wird es erforderlich, auch die seitliche Balance während des Ruderns zu halten. Dadurch werden zusätzlich Koordination und Tiefenmuskulatur trainiert.

Das Balance Board gibt’s in unterschiedlichen Ausführungen. Der Preis liegt bei 249 Euro. Damit das Smartphone während des wackeligen Trainings sicher steht, montiert ich noch extra die klappbare Handyhalterung auf den WaterRower. Die kostet 60 Euro, passt perfekt zum Rudergerät und ist ruckzuck montiert.
Nachtrag 5.12.2020: Mein FlowRow Board ist da. Ein Herausforderung und eine neue Dimension fürs Rudergerät. Mein ausführlicher Testbericht folgt Anfang Jänner.

SmartRow im WaterRower | Foto © Helmut Hackl
SmartRow im WaterRower | Foto © Helmut Hackl

Ein interessantes Zubehör ist das jederzeit nachrüstbare SmartRow um 250 Euro. Das wird anstelle der ersten Zugrolle im WaterRower verbaut und liefert unabhängig vom S4-Monitor alle Ruderdaten direkt per Bluetooth aufs Smartphone. Inklusive Herzfrequenz, wenn ein Brustgurt verwendet wird. Mit App für iPhone, iPad & Watch sowie für Android. Das habe ich gleich bestellt und es wurde mir freundlicherweise gleich vom Händler eingebaut.

Die Pflege ist kein Aufwand. Alle paar Monate eine Chlortablette in den Wassertank, hin und wieder das Wasser komplett wechseln, die Schienen reinigen und das Holz einölen. Zu diesem Zwecke nahm ich gleich das Pflegeset dazu. Mit drei Mikrofasertüchern, Reiniger, 100ml Holzpflegeöl, Schleifvlies sowie sechs Wasser-Pflegetabletten.

Super ist auch, dass jedes Einzelteil ersetzbar ist und sich nachbestellen lässt. Und ich meine damit wirklich jede noch so kleine Schraube.

Wer mag, der kann das Rudergerät vorweg zu Hause ausprobieren. Es lässt sich um knapp 40 Euro monatlich (mindestens für drei Monate) mieten. Nach Verfügbarkeit.

WaterRower – unser Fazit

Wir sind mit dem WaterRower überaus zufrieden – wie nicht anders erwartet. An jedem Ort ein Hingucker und das Plätschern des Wassers beim Rudern ist herrlich entspannend. Störende Geräusche können wir bisher nicht bekunden – ein “leises” Rudergerät. SmartRow war auf alle Fälle den Aufpreis wert, denn der eingebaute S4-Monitor taugt mir so gar nicht. Wir sitzen darauf bequem, aber vielleicht gönnen wir uns doch noch den Komfortsitz.

Zusammengefasst: Teuer in der Anschaffung, aber das war uns jeden Euro wert. Außerdem ist der Werterhalt sehr hoch, falls wir nach Jahren doch die Lust verlieren sollten. Größer Kritikpunkt ist die katastrophale Kommunikation der Österreich-Niederlassung. Ich hoffe, dass ich nie ein Problem mit dem Rudergerät bekomme!

P.S.: Super wäre es, wenn die erzeugte Energie beim Rudern gleich für den Akku vom SmartRow oder S4-Monitor genutzt würde.